samasthiti

Oder das einfache Stehen

‘Sama’ bedeutet ‘gleich’ und ‘sthiti’ bedeutet ‘Zustand’. Die erste Āsana im Yoga, von der wir ausgehen und zu der wir zurückkehren. Es ist das einfache Stehen im Yoga. Doch was als normal erscheint, ist dennoch besonders. Im Yoga stehen wir aktiv und mit Anmut.

In der klassischen Haltung sind die Knöchel zusammen, die großen Zehen berühren sich und wir stehen aufrecht, mit dem Gewicht gleichmäßig verteilt. Je nach Körper, kann dies angepasst werden, zum Beispiel in dem man die Beine Hüftbreit auseinander stellt.

Beim aktiven Stehen spreizen wir leicht die Zehen, ohne sie anzuspannen, und verteilen das Gewicht zwischen den Zehen und der Ferse. Wir ziehen die Kniescheiben nach oben, um die Oberschenkelmuskulatur zu aktivieren. Dabei ist es wichtig, dass die Knöchel eine Linie bilden, genauso wie die Unter- und Oberschenkelknochen. Die Hüfte wird zentriert und leicht angespannt. Ein hilfreicher Tipp ist, sanften Druck gegen die äußeren Ränder der Füße auszuüben (wenn man dies 1-2 Mal anspannt und wieder lockerlässt, wird klar, was gemeint ist) und den Popo etwas zusammen zwicken.

Die Arme sind senkrecht neben den Hüften, die Schultern bleiben entspannt. Der Bauch ist gelöst und ermöglicht eine tiefe Atmung. Die Wirbelsäule ist gerade und strebt nach oben, für eine aufrechte Haltung. Also das ganz einfache Stehen eben.

Wir versuchen hier in dieser Position 8-10 Atemzüge zu bleiben.

Dies ist die typische Ausgangsposition aller stehenden Āsanas und ein Ort der Ruhe und Rückkehr.Wie der Name schon sagt, wirkt diese Position sehr zentrierend, ausgleichend und erdend. Sie bringt uns buchstäblich wieder mit den Füßen auf den Boden. Wann spürst Du unter Tags deine Fußsohle auf der Erde? Ich, ehrlich gesagt, nicht so oft. Ich liebe es wie Yoga einfach ganz normale Sachen wieder besonders werden lässt und Bewusstsein in die alltäglichen Dinge fließt.

Probiers doch einfach mal aus und erzähl mir deine Erfahrung! Finde eine Folgehaltung im nächsten Text!

PS: auf dem Bild ganz oben, drehe ich wohl etwas den Kopf, was nicht ganz der klassischen Haltung entspricht. Ich wollte dennoch dieses Bild aus Kyrgysztan mit euch teilen. Es war so ein wunderschöner Ort und es ist wunderbar sich einfach mal wo hin zu stellen, den Boden unter den Füßen zu spüren sich zu erden und merken wo man sich gerade wirklich befindet. Orte bewusst wahrnehmen.
Zurück
Zurück

Yogatherapie nach Viniyoga

Weiter
Weiter

ūrdhva mukha śvānāsana